Wish you were here

SAFARI

Wenn man Uta Sieberts Zeichnungen über Paare auf einer Safari zum ersten Mal sieht, denkt man, dass die komplizierte uneinlösbare Liebe eine Erfindung unserer Zeit ist: Diese schwärmerische, absolute, dunkle Liebe zwischen Männern und Frauen, die kaum zu leben ist und fast immer in einer Tragödie endet. Beim Betrachten der Arbeiten von Uta Siebert beginnt
der Kinofilm im Kopf: Man nimmt den Geruch der Wälder wahr, das leise Flüstern der Zebras und wünscht sich sehnsüchtig, dass der Hauptdarsteller endlich von der Schönheit, die ihn begleitet erhört wird. Die Zeichnungen stellen in
vielen kleinen Sequenzen dar, wie es ist, wenn man die Frau seines Lebens trifft. Die Art und Weise, wie sie ihren Kopf umdreht, wie sie die Pistole hält, ihr eingefrorener Blick lassen ahnen,
dass es manchmal erst einer Tragödie bedarf, um eine große Liebe wirklich zu bemerken.

 

 

On first seeing Uta Siebert’s drawings of couples on safari, we suppose that complicated, irredeemable love is a modern
invention. This dark, impassioned, absolute love between men and women is almost unbearable and nearly always ends in tragedy. Gazing at the works of Uta Siebert sets the imagination racing.
We can actually smell the fragrance of the trees, hear the zebras gently whispering, and we long for the woman to finally yield to the main character accompanying her. In a series of small sequences, the drawings depict what it’s like to meet the lady of your life. We can guess from the way in which she turns
her head, the way she holds the pistol, and her frozen stare that sometimes it takes a tragedy before we finally perceive true love.


Manon Bursian

Direktorin der Kunststiftung Sachsen-Anhalt